Yves Béhar ist ein selbstbewusster Mann. Und kann das auch sein. Mit seinen Entwicklungen trifft er nicht nur den Zahn der Zeit, sondern auch häufig den Geschmack von Managern. Dabei zeigt sich Béhar durchaus kritisch und stellt reihenweise Geschäftsmodelle infrage. Doch statt abwehrend die Hände zu heben, reagieren viele Unternehmen sehr offen auf die Ideen von Béhar. Ein solches Unternehmen ist Puma. Dessen Chef Jochen Seitz hat gerade einen Deal mit Béhar für das kommende Jahr unter Dach und Fach gebracht. Es geht um die Abschaffung des Schuhkartons.
Millionenfach werden jedes Jahr weltweit Turnschuhe verkauft. Fast immer werden dafür Schuhkartons verwendet. Die haben jedoch nur eine kurze Lebensdauer, denn kaum sind die neuen Schuhe ausgepackt worden, verschwindet der Karton in der Regel im Müll. Béhar will das ändern, und Seitz findet, dass das eine ausgezeichnete Idee ist. Die sogenannten Clever Little Bags sind Kartons, die auch nach dem Kauf weiter verwendet werden sollen. Der Turnschuhkäufer soll sie als Aufbewahrungsbox oder als Transportmittel für Reisen nutzen können. Die mit Pappe verstärkten Boxen sind nicht nur stabil, sondern sehen in ihrer roten Farbe auch noch gut aus.
Puma setzt auf die Clever Little Bags, um im kommenden Jahr rund 65 Prozent weniger Papier zu verwenden und die CO2-Emissionen um 10.000 Tonnen zu reduzieren. Dadurch hebt man sich natürlich auch von der Konkurrenz ab und zeigt Umweltbewusstsein und Verantwortungsgefühl. Für Yves Béhar ist das Geschäft mit Puma aber nur ein Schritt. Der mit zahlreichen Designerpreisen ausgezeichnete Entwickler arbeitet längst an den nächsten Projekten.